schraube ausdrehen

Wer kennt das Problem nicht? Eine festsitzende Schraube ist schneller abgebrochen als gedacht. Beim Versuch die Schraube zu lösen kann das Metall die Belastungen nicht mehr aufnehmen und bricht unterhalb des Schraubenkopfes ab. Der Grund für das Abbrechen kann viele Ursachen haben: So kann die Schraube, beispielsweise durch Korrosion (Rost) angegriffen und geschwächt werden, das Material der Schraube zu weich, oder ein zu hohes Anzugsmoment angesetzt worden sein.

Doch auch für dieses Problem gibt es eine Lösung:  Den Schraubenausdreher!

Wenn die Schraube abgebrochen ist, kann sie mit einem Ausdreher (eingespannt in ein Windeisen) entfernt werden, ohne das Gewinde zu beschädigen.

Ausdreher

Schritt 1: Vorbereiten der Schraube
Schaffen Sie zunächst mit Hilfe einer Feile eine ebene Fläche. Nun körnen Sie die Mitte der Schraube an damit der Bohrer nicht verläuft. Sollt die Schraube tiefer abgebrochen sein, versuchen Sie das Loch möglichst mittig zu platzieren.

Schraube vorbereiten

Schritt 2: Bohren
Bohren Sie nun mit einem scharfen Metallbohrer ein Loch in den Schraubenschaft.

Der Durchmesser des Bohrers darf höchstens der Hälfte des Schraubendurchmessers entsprechen. Dadurch vermindern Sie das Risiko, dass das Gewinde der festsitzenden Schraube beschädigt wird. Das Ausdrehen wäre sonst so gut wie nicht mehr möglich.

Loch Bohren

Wichtig: Unbedingt gerade und mittig Borhren!

Schritt 3: Schraube ausdrehen
Setzen Sie den Ausdreher in das Loch der Schraube und drehen Sie gegen den Uhrzeigersinn (nach links).

Der Schraubenausdreher “frisst” sich nun durch seine konischen Spitze in die Schraube. Zur Minimierung der Reibung sollten Sie zusätzlich Kriechöl einsetzen.

Schraube ausdrehen

Schritt 4: Befreit
Ab einem bestimmten Punkt ist die Reibung zwischen dem Ausdreher und der Schraube so hoch, dass die Schraube anfängt sich mit zudrehen. Drehen Sie nun solange bis die Schraube komplett befreit ist. Fertig!


Hat es nicht geklappt?
Es kommt vor das die Schraube zu klein ist oder das Sie sich die Schraube mit keiner Methode mehr lösen lässt. Eine Schrauben komplett auszuschlagen oder auszubohren ist da oftmals die letzte Möglichkeit.

Befreit

Zusätzliche Tipps bei abgebrochenen Schrauben:

  • Durch Rost angefressene Schrauben können mit Hilfe von Rostlöser (dabei handelt es sich um ein Kriechöl wie z.B. WD40) vorbehandelt werden. Wenn sich der Rostlöser schon ein paar Tage vorher einweichen konnte, löst sich das Problem manchmal sogar von selbst.

  • Leichte Hammerschläge auf den Schraubenschaft können dabei helfen, die Verbindung zwischen Werkstück und Schraube zu lösen. Da Rost um einiges spröder als der Stahl der Schraube ist, kann durch die Vibrationen des Hammerschlages die Rostschicht rissig werden.

  • Alle Materialien schrumpfen bei Kälte und dehnen sich bei Hitze aus. Diesen Vorgang kann man sich zu nutze machen, wenn es sich bei der Verbindung um eine Metall-Metall-Verbindung handelt. Wird das Werkstück erwärmt und die Schraube gekühlt, kann das dabei helfen, die Verbindung zu lösen.

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